Johann Michael Rummer (1747 in Handschuhsheim bei Heidelberg -1821)

Werdegang

J.M. Rummer wird als einer der besten deutschen Einlegekünstler bezeichnet. Diesen Ruf verdankt er seinen qualitätsvollen Bildintarsien.

Seine Lehre absolviert er von ca. 1761 – 1767 in Neuwied unter Abraham Roentgen. Seine zeichnerische Ausbildung könnte er durch Elie Gervais erhalten haben, der ebenfalls in der Roentgenmanufaktur als Petschierstecher (Berufsbezeichnung für Siegelschneider) tätig war.

Zusammen mit Abraham Roentgen reist Rummer nach London, wo er sich etwa 1 Jahr bei dem Kabinettmacher Gern in Newcastlehouse weiterbildet und nach Neuwied zurückkehrt.

Neben Jakob Kieser, der in Paris bei Oeben, Jean-François (1721 – 1763) sein Handwerk erlernte, setzt sich Rummer in ganz besonderer Art und Weise mit der Intarsie bzw. Marketerie auseinander.

Auf Wunsch des Fürsten Polinsky wandert Rummer nach Warschau aus, dort arbeitet er mit dem Kabinettmacher Niemann zusammen. Von Polen aus kehrt er zurück nach Handschuhsheim, seiner Geburtsstadt.

Werkstücke

Eines seiner Glanzstücke an Marketerien fertigt er in der Neuwieder Werkstatt von David Roentgen 1779 nach einem Entwurf von Johann Rasso Januarius Zick (1730-1797), einem kurtrierischen Hofmaler und Freskant des deutschen Spätbarock. Die Marketerie trägt den Titel: "Der Großmut des Scipio".

Johann Michael Rummer fertigte zusammen mit David Roentgen im Auftrag von Erzherzog Karl von Lothringen die Wandverkleidung in Schloß Brüssel. Diese gilt als größte Intarsienarbeit der Welt und ist heute im Wiener Museum aufbewahrt.

David Roentgen wirbt Johann Michael Rummer, der nach seinem Aufenthalt in Warschau nach Handschuhsheim zurückgekehrt war, für die Ausführung von Marketeriearbeiten bei zwei großen Aufträgen an.

Zum Einen für die Fertigung eines großen Kabinettschrankes für die Königin von Frankreich, zum Anderen für 2 Einlegetafeln für Prinz Carl von Lothringen. Die Entwürfe dafür stammten von Januarius Zick, deren Motive: „Frieden zwischen Römern und Sabinern“ und „Frieden zwischen den Römern und Kartagern“, überaus qualitätsvolle Marketeriearbeiten.

Anschließend kehrt Rummer in die kurpfälzischen Lande nach Handschuhsheim zurück und fertigt für den Kurfürsten Möbel für das Schloss Mannheim und das Schloss Schwetzingen.